Wer die Insel Fehmarn als Ausflugsziel gewählt hat, könnte einen kleinen Abstecher nach Lemkenhafen machen und sich älteste noch gangbare Segelwindmühle anschauen.
Die Mühle wurde 1787 erbaut, die Bauzeit betrug mit Sägen und Aufbau des Holzes ca. 4 Jahre und kostete damals 22.000 Reichstaler (entspricht in etwa 30.000 Euro).
Der Bautyp wird als einstöckige Galerie-Holländermühle bezeichnet. Als Segelwindmühle wurden alle Flügel mit Segeln bespannt und je nach Windstärke mehr oder weniger ausgerollt.
Die Mühle wurde zuletzt im Jahre 1954 betrieben.
Das Bauwerk hat eine Höhe von 22 Metern, die drehbare Haube wiegt 23 Tonnen. Ein Flügel misst 12 Meter, die maximale Segelfläche beträgt 52,4 m² und konnte bei Windstärke 5 die Flügel mit 10 oder mehr Umdrehungen pro Minute antreiben.
Alle Zahnräder und Antriebswellen wurden damals aus Holz gefertigt. In der obersten Etage kann man in der Haube die 5 Meter lange Flügelwelle mit dem 3,4 Meter hohem Kammrad sehen, die die Kraft des Windes auf die senkrecht verlaufende Hauptwelle mit dem Sternradgetriebe überträgt. Über weitere Wellen wurden dann die einzelnen Mahlwerke angetrieben.
Wer sich für historische Bauwerke interessiert, sollte sich diese Mühle auf jeden Fall ansehen.
Autor: B.Sch.